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Lars Kühl
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01067 Dresden
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3. Mai 2024

Aktiv gegen Zerkarien-Vorkommen

Neben baulichen Eingriffen will die Dresdner Bäder GmbH Versuche unternehmen, das Wasser im Naturbad Mockritz und in der Badestelle Weixdorf zu behandeln.

Sie sind nur etwa 1 Mil­li­meter groß und daher schwer mit bloßem Auge zu ent­de­cken. Und doch sorgten die kleinen Larven von Saug­wür­mern im Naturbad Mockritz und ver­ein­zelt auch in der Bade­stelle Weixdorf in den ver­gan­genen Frei­bad­sai­sons für gewal­tigen Ärger. Die Rede ist von Zer­ka­rien. Was gefähr­lich klingt und auch nicht besser wird, wenn man ihren alter­na­tiven Namen Bade­der­ma­ti­t­iden ver­wendet, ist eigent­lich eine harm­lose Sache. Wenn da nicht der unan­ge­nehme Juck­reiz ver­bunden mit Bil­dung von Quad­deln auf der Haut wäre. Zwar ist die schon lange bekannte Rei­zung unbe­denk­lich, wie das Dresdner Gesund­heitsamt bestä­tigt, trotzdem sorgen sich die betrof­fenen Gäste, auch weil das Jucken und die Rötungen meh­rere Tage anhalten können.

Zer­ka­rien treten in Natur­ge­wäs­sern auf, wenn dort Was­ser­vögel und Schne­cken vor­kommen. Men­schen sind nicht ihr Ziel, son­dern Enten, Tauch­vögel und Gänse. Doch irr­tüm­lich dringen die Larven hin und wieder in die mensch­liche Haut ein. Da ste­cken­ge­blieben, sterben sie aber von selbst ab und die Haut­be­schwerden klingen nach zehn bis 14 Tagen wieder ab. Besuche von Natur­bä­dern in dieser Zeit könnten die Beschwerden aller­dings vor­über­ge­hend etwas ver­stärken, erklärt das Dresdner Gesund­heitsamt. Ein ver­se­hent­li­ches Ver­schlu­cken der Zer­ka­rien könne aber nach heu­tigem Wis­sens­stand genauso wenig zu einer „Erkran­kung“ führen wie eine Über­tra­gung von Mensch zu Mensch. Auch seien nicht alle Gäste gleich gefährdet, eine Bade­der­ma­titis zu ent­wi­ckeln, da dies von ver­schie­denen, indi­vi­du­ellen Fak­toren abhängt.

Zer­ka­rien können als Teil der natür­li­chen Lebens­ge­mein­schaften immer zu einem natur­nahen Gewässer gehören. Daher ist ein Befalls­ri­siko nie völlig aus­zu­schließen. Die Dresdner Bäder GmbH steuert in dieser Saison, welche am 16. bzw. 30. Mai 2024 beginnt, aber aktiv dagegen. Neben dem Ver­such, die Was­ser­vögel dau­er­haft aus dem Naturbad Mockritz zu ver­grämen, haben wir dort zudem groß­flä­chig Kies auf die Teich­sohle auf­ge­füllt und ver­teilt, um das Vor­kommen von Was­ser­pflanzen und damit auch von Süß­was­ser­schne­cken ein­zu­dämmen. Denn die werden von den Saug­wür­mern, welche in den Was­ser­vö­geln gewachsen sind, befallen. Bei Was­ser­tem­pe­ra­turen ab 20 Grad Cel­sius schwärmen die dann neu gebil­deten Zer­ka­rien auf der Suche nach Wirten aus – das Pro­blem ist da.

Falls das Auf­schütten mit Kies zu keiner dau­er­haften Ver­bes­se­rung führt, wollen wir zudem einen Ver­such mit einem Pro­dukt zur Behand­lung des Was­sers starten, wel­ches eine Chem­nitzer Fach­firma ver­treibt. Das gesamte Vor­gehen ist für den Men­schen völlig unge­fähr­lich und wird vom Gesund­heits- sowie vom Umweltamt begleitet. Das Mittel soll eigent­lich Fisch­sterben ver­hin­dern, das Ein­dämmen des Zer­ka­ri­en­vor­kom­mens ist ein gewünschter Neben­ef­fekt. Im Weix­dorfer Teich soll ein ähn­li­ches Mittel ein­ge­setzt werden, um den Schlamm­abbau zu för­dern. Nach der Gewäs­ser­rei­ni­gung müssen die Bäder ledig­lich für wenige Tage geschlossen werden, bis sich die pH-Werte wieder nor­ma­li­siert haben.

Da eine voll­stän­dige Eli­mi­nie­rung der Zer­ka­rien unmög­lich ist, werden wir wäh­rend der Frei­bad­saison wei­terhin auf Aus­hängen über das even­tu­elle Auf­treten infor­mieren. Ver­bunden mit dem Hin­weis, dass es auf jeden Fall nütz­lich ist, nach dem Schwimmen die Bade­klei­dung aus­zu­ziehen, zu duschen und sich kräftig mit einem Hand­tuch abzu­reiben. Dadurch redu­ziert sich die Zer­ka­ri­en­zahl auf der Haut erheblich.

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